Dioptri (dpt) einfach erklärt
Wenn von einer Fehlsichtigkeit die Rede ist, dann ist auch die Angabe der Dioptrien-Zahl nicht weit. Diese Ziffer gibt an, ob es sich um eine Weit- oder Kurzsichtigkeit handelt und welche Stärke die Fehlsichtigkeit aufweist. Im Folgenden erklären wir Ihnen alles Wissenswerte zur Dioptrien-Stärke und deren Bedeutung. Ebenfalls erhalten Sie in unserem Ratgeber-Portal alle wichtigen Informationen zu dem Thema Augenlaserns, um die Fehlsichtigkeit in beide Richtungen korrigieren zu lassen.
Augenärztin überprüft das Sehvermögen einer Patientin © Inside Creative House / shutterstock
Woher stammt der Begriff Dioptrie?
Erst einmal möchten wir die grundlegende Definition des Begriffs „Dioptrie“ bzw. deren Abkürzung „dpt“ in Angriff nehmen. Woher kommt die Bezeichnung eigentlich?
Der Begriff bezeichnet eine Maßeinheit und stammt aus dem Bereich der Optik. Bezeichnet wird hiermit die Brechkraft von einem optischen System, zu dem Brillen gehören.
Um also zu beschreiben, wie stark ein optisches System das Licht brechen muss, damit sich die Fehlsichtigkeit korrigieren lässt, wird der Wert in Dioptrien angegeben.
Merke: Bei dem Begriff „Dioptrie“ handelt es sich um eine Maßeinheit, die die Brechkraft beschreibt. Sie ist der sogenannte Kehrwert zum bekannten Meter, was bedeutet, dass 1 dpt (Abkürzung für Dioptrie) 1 m-1 gleichzusetzen ist. Doch wie hängt die Brechkraft mit der Brennweite zusammen? Die Brechkraft wird mit „D“ abgekürzt und ist der Kehrwert von „f“, der Brennweite. Eingeführt wurde die Dioptrie als Maßeinheit im Jahr 1872 von Ferdinand Monoyer.
Negative und positive Dioptrien stehen für Kurz- und Weitsichtigkeit
Wenn Sie bereits eine Brille oder Kontaktlinsen tragen, dann kennen Sie sicherlich die angegebene Dioptrien-Zahl aus Ihrem Brillenpass. Hier ist entweder von einem positiven Plus-Wert oder von einem negativen Minus-Wert die Rede. Doch was bedeutet das eigentlich?
Zwei Beispiele
- -2 dpt: -2 Dioptrien -> Kurzsichtigkeit (Myopie)
- +2 dpt +2 Dioptrien -> Weitsichtigkeit (Hyperopie)
Was sagt die Stärke einer Dioptrien-Zahl aus?
Je mehr, umso besser? Leider nicht bei der Fehlsichtigkeit, hier gilt das umgekehrte Prinzip. Das bedeutet, dass ein Patient mit -2 Dioptrien eine geringere Kurzsichtigkeit hat als eine Person mit -5 Dioptrien. Das Gleiche gilt auch für die Weitsichtigkeit. Liegt diese bei +5, dann ist sie stärker ausgeprägt als bei einer Person mit +2 Dioptrien.
Fazit:
Umso höher die Dioptrien-Zahl (ob plus oder minus), desto stärker auch die Fehlsichtigkeit. Höhere Zahlen müssen mit einer höheren Korrektur ausgeglichen werden, was bedeutet, dass die Sehstärke ohne eine Sehhilfe schwächer ist, wenn die Dioptrien-Zahl sehr hoch ist.
Ab wann ist eine Kurz- und Weitsichtigkeit leicht oder stark?
Kurzsichtigkeit (entfernte Objekte können schlechter wahrgenommen werden)
- schwach: bis ca. -1 Dioptrie
- mittel: ab ca. -2 Dioptrien (dauerhafte Sehhilfe empfohlen)
- stark: ab ca. -5 Dioptrien
Weitsichtigkeit (nahe Objekte können schlechter wahrgenommen werden)
- schwach: bis ca. +1 Dioptrie
- mittel: ab ca. +2 Dioptrien (dauerhafte Sehhilfe empfohlen)
- stark: ab ca. +5 Dioptrien
Sofern es nicht die Kurz- oder Weitsichtigkeit ist, die Ihnen zu schaffen macht (oder nicht nur), sondern die Hornhautverkrümmung (auch Stabsichtigkeit bzw. Astigmatismus genannt), dann werden verschiedene Dioptrien-Werte auf dem Brillenpass angegeben.
Frau beim Augentest in der Augenlaserklinik © leungchopan / shutterstock
Ermittlung der Dioptrien-Werte – ein Sehtest gibt Aufschluss
Theoretisch lässt sich der Dioptrien-Wert anhand einer Faustformel berechnen, allerdings ist davon in der Praxis definitiv abzuraten. Stattdessen sollten Sie in jedem Fall zum Optiker und sogar noch besser bei einem Augenarzt, um Ihre Dioptrien-Werte ermitteln zu lassen. So lässt sich die eigene Sehschärfe bzw. Sehschwäche korrekt ermitteln und bei Bedarf eine geeignete Sehhilfe anordnen. Wird beispielsweise eine Altersweitsichtigkeit festgestellt, kann z. B. eine Lesebrille sinnvoll sein – auch Gleitsichtbrillen können diese ganz normale Form der Fehlsichtigkeit ausgleichen. Je nach eigener Dioptrien-Zahl müssen die Brillengläser bzw. die Linse vom Augenoptiker anders gestaltet sein, um die Sehschärfe von Normalsichtigen zu erreichen. Bei einer Hornhautverkrümmung ist dagegen – wie der Name schon vermuten lässt – die Hornhaut gewölbt bzw. gekrümmt. Das bedeutet, dass es kein grundlegendes Problem in der Entfernung oder Nähe gibt, sondern die Lichtstrahlen nicht auf einem Punkt der Netzhaut gebündelt auftreten, sondern in einer Brennlinie. Auch die Stärke der Hornhautverkrümmung bzw. die Frage, wie das Licht in den Augapfel einfällt (in Form des Brechwertes) wird in Dioptrien angegeben, dazu werden bei einer Hornhautverkrümmung auch die Werte „Cyl.“ für den Zylinder und die Achslage. Bis zu 0,5 Dioptrien einer Hornhautverkrümmung ist beim menschlichen Auge allerdings normal.
Um zumindest die Kurzsichtigkeit ganz grob zu ermitteln, lässt sich auch online der sogenannte Landolt-Test durchführen. Wichtig hierbei ist allerdings, dass in jedem Fall auch ein Gang zum Experten folgt, damit die Dioptrien-Werte ganz genau und individuell für Ihre Augen bestimmt werden können. Eine Brille oder Kontaktlinsen zu tragen, die nur auf einer Eigenbestimmung der Dioptrien-Werte beruhen, wäre fatal und könnte unter Umständen eine starke Verschlechterung der Augenwerte nach sich ziehen.
Kleiner Tipp: Wenn Sie unter einer Fehlsichtigkeit leiden und nicht dauerhaft an eine Brille oder an Kontaktlinsen gebunden sein wollen, empfehlen wir Ihnen, über eine Augenlaser-OP nachzudenken. Informationen Sie sich auf unserer Ratgeber-Seite über das Thema Augenlasern, die verschiedenen Verfahren und finden Sie ein geeignetes Augenlaserzentrum in Ihrer Nähe.
Wie sieht die Umwelt mit einer Kurzsichtigkeit aus?
Im Internet gibt es zahlreiche Möglichkeiten, Bilder von Objekten zu sehen, die entsprechend so verändert wurden, dass sie den Zustand zeigen, wie ein Fehlsichtiger mit einem, zwei oder mehr Dioptrien sieht.
Jedoch kann diese digitale Nachbearbeitung nicht zu 100 % dem Bild, was Kurz- und Weitsichtige Personen wirklich wahrnehmen. Dennoch geben sie Menschen ohne eine Fehlsichtigkeit oder mit einer geringeren Ausprägung einen Anhaltspunkt darüber, wie die Sehstärke von den Betroffenen wahrgenommen wird.
Welche Dioptrien lassen sich mit Augen-Lasern korrigieren?
Wie bereits zuvor beschrieben, lässt sich sowohl eine Kurzsichtigkeit als auch eine Weitsichtigkeit durch die Nutzung von Sehhilfen (wie z. B. einer Brille oder Kontaktlinsen) ausgleichen. Jedoch gibt es Situation im Leben, in denen eben genau diese Hilfe zu einer Belastung wird. Sei es im Beruf oder in der Freizeit, die Sehhilfe schränkt ein. Hier können medizinische Behandlungen für mehr Freiheit und Lebensqualität sorgen. Fehlsichtigkeiten können beispielsweise durch Augenlasern oder durch Einsatz einer Linse korrigiert werden. Ein Lasereingriff ist ab mindestens einer Dioptrie erst wirklich lohnenswert. Dabei sind niedrige Dioptrien recht einfach zu behandeln. Eine Augenlaser-Behandlung kann bei Dioptrien-Werten von bis zu -10 dpt Kurzsichtigkeit und bis zu +5 dpt Weitsichtigkeit durchgeführt werden. Bis zu welcher Dioptrie ein Lasereingriff durchgeführt wird, hängt zum einen von der ausgewählten Augenlaser-Methode ab. Zum anderen sind auch weitere Voraussetzungen zu erfüllen (wie z. B. eine gewisse Hornhautdicke) und nicht zuletzt muss in einer eingehenden medizinischen Untersuchung der Facharzt für Augenheilkunde Ihre persönliche gesundheitliche Situation feststellen. Höhere Dioptrien, wie z. B. -11 oder -12 dpt, können mit einem Augenlinsenimplantat korrigiert werden. Grundsätzlich bestätigen statistische Erhebungen, dass allein in Deutschland mit rund 45 Millionen Betroffenen sich weiterhin Augenlaser-Behandlungen in einem starken Aufwärtstrend befinden.
Übersicht zu Augenlaser-Verfahren und Korrekturmöglichkeiten
- ReLEx SMILE
Kurzsichtigkeit -10,0 dpt, Weitsichtigkeit: -, Hornhautverkrümmung: 5,0 dpt - LASIK
Kurzsichtigkeit -10,0 dpt, Weitsichtigkeit: +4, Hornhautverkrümmung: 5,0 dpt - Femto-LASIK
Kurzsichtigkeit -10,0 dpt, Weitsichtigkeit: +4, Hornhautverkrümmung: 6,0 dpt - Trans-PRK / SmartSurfACE
Kurzsichtigkeit -6,0 dpt, Weitsichtigkeit: +3, Hornhautverkrümmung: 5,0 dpt - EPI-LASIK
Kurzsichtigkeit -6,0 dpt, Weitsichtigkeit: -, Hornhautverkrümmung: 3,0 dpt - iLASIK
Kurzsichtigkeit -10,0 dpt, Weitsichtigkeit: +4, Hornhautverkrümmung: 5,0 dpt - PRK
Kurzsichtigkeit -6,0 dpt, Weitsichtigkeit: +4, Hornhautverkrümmung: 5,0 dpt - LASEK
Kurzsichtigkeit -6,0 dpt, Weitsichtigkeit: +3, Hornhautverkrümmung: 6,0 dpt
Dioptrien: FAQ – Weitere nützliche Fragen und Antworten
Mit wie viel Dioptrien brauche ich eine Brille?
Auf diese Frage gibt es keine pauschale Antwort. Es hängt sehr stark von Ihrem persönlichen Empfinden ab. Denn es gibt viele Faktoren, die unser Sehen beeinflussen. Grundsätzlich kann unsere Sehkraft durch verschiedene äußere Einflüsse um bis zu 0,25 dpt schwanken. Einige solcher Faktoren können zum Beispiel sein:
- die Tageszeit,
- der Wasserhaushalt,
- die Ernährung,
- der Hormonhaushalt,
- Stress.
Wenn Sie aber feststellen, dass Sie Schriftstücke nicht mehr richtig lesen können oder beim Autofahren die Straßenschilder, dann sollten Sie einen Sehtest machen lassen.
Wie kann ich meine 80 % Sehstärke in Dioptrien umrechnen?
Die Sehstärke (Visus) ist ein prozentualer Wert, der eine Angabe über die Sehleistung macht. Währenddessen bezieht sich die Dioptrien-Angabe nur auf die Brechkraft des Auges. Somit kann eigentlich keine exakte Umrechnung erfolgen. Jedoch konnten durchschnittliche Normwerte festgestellt werden, die eine Umrechnung von Visus-Wert und Dioptrie-Wert ermöglichen. Diese Normwerte ließen sich jedoch nur für Kurzsichtigkeit ermitteln. Bei der Weitsichtigkeit ist das Akkomodations- bzw. Anpassungsvermögen des Auges weitaus größer. Deswegen konnten hier keine so eindeutigen Normwerte festgestellt werden. Die Umrechnungstabelle bei Kurzsichtigkeit wäre:
Dioptrie-Wert | Sehleistung in % |
0,0 dpt | 100 % |
-0,5 dpt | 50 % |
-1,0 dpt | 25 % |
-1,5 dpt | 12,5 % |
-2,0 dpt | 6,2 % |
-2,5 dpt | 3,1 % |
-3,0 dpt | 1,5 % |
-3,5 dpt | 0,8 % |
-4,0 dpt | 0,4 % |
-4,5 dpt | 0,2 % |
-5,0 dpt | 0,1 % |
Rein technisch gesehen müsste man davon ausgehen, dass man ab einem Visus von 0,1 % eigentlich blind sein müsse. So ist es natürlich nicht. Weiterhin werden Farben, Formen und Bewegungen erkannt – nur sehr unscharf.
Ist mein Dioptrien-Wert wichtig für das Autofahren mit Brille?
Warum unterscheiden sich die Dioptrien bei meiner Brille und meinen Kontaktlinsen?
Die „Dioptrie“ ist eine Maßeinheit aus der Augenoptik. Sie gibt den Wert an, wie stark ein Brillenglas oder eine Kontaktlinse das Licht brechen muss, damit eine fehlsichtige Person wieder scharf sehen kann. Der Dioptrienwert wird durch verschiedene Sehtests ermittelt. Jedoch ist der Wert keine feste Größe, wie häufig angenommen wird. Denn das gesamte Sehvermögen und der Abstand der Sehhilfe zum Auge können den Dioptrienwert beeinflussen. Der Abstand zwischen Auge und Brillenglas ist ein anderer als der Abstand zwischen Auge und Kontaktlinse. Und genau diese unterschiedliche Entfernung hat bereits Einfluss auf den Wert. So haben normalerweise Personen mit Kurzsichtigkeit kleinere Dioptrienwerte bei ihren Kontaktlinsen als bei ihren Brillengläsern. Und bei Weitsichtigen ist es genau umgekehrt. Um diese Abweichungen berechnen zu können, muss der sogenannte Hornhautscheitelabstand festgestellt werden. Dieses Maß ist sehr wichtig, da auch je nach Brillengestell die Brillengläser näher oder weiter entfernt vom Auge sind. Mit Feststellung des Hornhautscheitelabstandes lässt sich sehr einfach die Dioptrienzahl für die Brillenglaswerte und die Kontaktlinsenwerte berechnen.
Wie werden die richtigen Dioptrienwerte festgestellt?
Wie viele Dioptrien hat ein menschliches Auge bei Normalsichtigen?
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